Am 22.09.2018 fand der Relegationswettkampf zur Landesliga im Turnleistungszentrum Homburg-Erbach statt. Geturnt werden bei diesem Wettkampf Kürübungen der Leistungsklasse 2, was die zweithöchste Anforderungsklasse in der modifizierten Kür darstellt.
Unsere aktiven Damen hatten sich in der Gauliga qualifiziert und waren somit das erste Mal im Kampf um den Aufstieg in die Landesliga dabei. Für uns als Mannschaft am Start waren Regine Carl, Tessa Ganster, Charlize Meyer, Jana Bischof, Lisa Mathejczyk und Nathalie Zetzmann. Von Anfang an war den Mädels bewusst: Es würde ein harter Wettkampf werden, das Team war durch Ausfälle geschwächt, sie würden nicht alle Anforderungen erfüllen können, es würde ein langer, kräftezehrender Wettkampf werden und die Kampfrichter würden keine Gnade walten lassen. Und all diese Erwartungen sollten sich bestätigen.
Das Zittergerät Schwebebalken war das erste Gerät für unsere Mädels. Da jede Mannschaft 10 Minuten Einturnzeit hatte und wir die letzte Gruppe am Gerät waren, warteten unsere Turnerinnen also zunächst mehr als 40 Minuten, bis sie an das Gerät durften. Die Konzentration war dahin, die Muskeln waren kalt. Dementsprechend kassierten die Turnerinnen viele Stürze. Lisa schaffte es dennoch mit einer Wertung von 9,50 Punkten eine der höchsten Wertungen des Wettkampfes zu turnen. 9,50 Punkte? Ist das nicht eigentlich wenig? Ist es auch, aber die Kampfrichter an diesem Gerät haben konsequent alle Turnerinnen sehr sehr streng bewertet.
Mit der Tatsache im Auge, dass der Bewertungsmaßstab um einiges höher war, als bei den uns bekannten Wettkämpfen, ging es an den Boden. Nach der Einturnzeit zeigten unsere Mädels solide Übungen, die jedoch mit hohen Abzügen vom Kampfgericht bewertet wurden. Auf Nachfrage wurde erklärt, dass „der Gesamteindruck der Übungen nicht gestimmt hat und deswegen der Höchstabzug angewendet wurde“. Mancher Endwert ist uns bis heute noch ein Rätsel. Lediglich Lisa konnte auch an diesem Gerät überzeugen und brachte 12,60 Punkte sicher auf unser Teamkonto.
Zwei Geräte blieben noch. Die Moral wurde sichtlich schlechter und die langen Wartezeiten und die Enge der Halle trugen nicht gerade zur allgemeinen Erheiterung bei. Sprung stand auf dem Programm. Hier konnten sich alle unsere Turnerinnen sehr gut präsentieren. Regine, unsere erfahrenste Turnerin, zeigte zwei sehr schöne Sprünge und wurde mit 11,45 Punkten belohnt. Auch Nathalie und Jana konnten mit starken Sprüngen beide jeweils 11,85 und 11,75 Punkte erturnen. Lisa hatte einen höheren Ausgangswert (= schwierigerer Sprung) und konnte 12,70 Punkte und damit die zweithöchste Wertung an diesem Gerät erreichen.
Am letzten Gerät, dem Stufenbarren, lief es leider durchwachsen. Nach bisher fünf Stunden Wettkampf waren die Mädels mit den Kräften am Ende. Nur Nathalie (11,10 Punkte) und Lisa (12,45 Punkte) konnten trotz der Ermüdung noch starke Wertungen sichern.
Unsere Mannschaft erturnte sich mit 157,25 Punkten den 5. Platz. Das reichte zwar nicht für den Aufstieg in die Landesliga, aber wir können trotzdem die ein oder andere Erfahrung mitnehmen. Als eigentlicher Erfolg für unseren TV St. Ingbert ist zu würdigen: Nach sechs Stunden Wettkampf mit zermürbendem Warten waren wir immer noch unverletzt, nicht zerstritten und konnten sogar für unser Mannschaftsfoto fröhlich lächeln!